Liebe und Tradition: Wenn Dating Teil der Kultur ist

Ein buntes Comicbild eines Mannes und einer Frau. Die Frau hält Süßigkeiten im Arm. Andere Länder, andere Dates. Was uns seltsam vorkommt, hat in vielen Kulturen tiefe Wurzeln. In Südkorea etwa ist der Pepero Day am 11. November eine kleine Tradition mit großer Wirkung: Paare und Freundeskreise tauschen Schokostängchen namens „Pepero“ oder liebevolle Nachrichten aus. Angeblich begann es mit zwei Schülerinnen, die sich gegenseitig Peperos schickten und sich „groß und schlank“ wünschten – was später eine riesige Marketingwelle auslöste. In China gibt es echte „Ehe-Vermittlungsparkplätze“: Eltern treffen sich samstags im Park, um Aushänge mit Details ihrer Kinder auszutauschen – beruflich, akademisch, sogar Sternzeichen. Traditionell treffen sich junge Menschen kaum privat, deswegen übernehmen oft Eltern oder Nachbarn das Paar-Sourcing. In Nepal gab es historisch die Praxis der Polyandrie – Brüder teilen sich eine Ehefrau, um Landbesitz zusammenzuhalten. Heute selten, aber ein eindrücklicher Blick in die kulturelle Vergangenheit.

Romantik mit Augenzwinkern: Von skurril bis süß

Ein geschnitzter Holzlöffel auf einem Tisch. In Papua-Neuguinea, während farbenfroher Sing‑Sing-Feste, schminken sich Männer, tanzen, singen – und zeigen so ihre Zuneigung ohne Worte oder Apps. Derjenige, der auffällt, gewinnt. Den berühmten Love Spoon kennen wir aus Wales: kunstvoll geschnitzte Holzlöffel, die seit dem 17. Jahrhundert als Zeichen der Liebe verschenkt werden. In Südafrika bauten Zulu-Jungen einst kleine Liebeshütten („courting hut“), um ungestört Zeit mit ihrer Angebeteten zu verbringen. Auch wenn das heute weniger verbreitet ist – es zeigt: Ausdauer und Mut sind manchmal romantischer als Worte. Auch in Mexiko wurde früher mit Pfeifen zu später Stunde „verliebt gepfiffen“ – aufdringlich? Für sie ein Liebesgeflüster im Takt der Nachtluft.

Neue Rituale entdecken: von Supermarkt-Signalen bis Blind Dates

Eine Ananas in einem Einkaufwagen. Richtig wild wird’s in Spanien: Singles signalisieren ihren Beziehungsstatus im Supermarkt mit Früchten im Einkaufswagen – eine umgedrehte Ananas heißt „Ich bin frei“, ein Salat „Nur für heute“ . Die Corona-Zeiten waren vorbei, Beziehungen trotzdem riskant – deshalb wurden selbst Einkaufswagen zur Flirtszene. Blind Dates sind auch international präsent – in Japan etwa als „gōkon“: Gruppen-Dates, bei denen beide Seiten – mit Freunden im Gepäck – miteinander flirten dürfen. Eine entspannte Möglichkeit, jemanden kennenzulernen, ohne direkt unter Druck zu geraten. In Island wiederum gibt’s eine App, die Zweifelte am Daten erspart: Mit einer ausführlichen Genealogie-Datenbank kann geprüft werden, ob man sich zufällig verwandelt ist – hilfreich bei einem Land mit wenigen Einwohnern.

Zwischen Tabu und Taktgefühl: Was wir daraus lernen können

Ein chinesischer Heiratsmarkt in einem Park Viele dieser Rituale wirken fremd – sie fühlen sich aber nicht zwingend bizarr an, wenn man ihre Logik versteht. Ob Tanz, Löffel oder Fruchtsignal: Es geht immer um eine Botschaft. Um Mut, Humor und die Bereitschaft, anders zu zeigen, was man fühlt. Sie lehren uns: Liebe muss nicht laut sein, aber sie sollte echt sein. Expressiv, kreativ und respektvoll. Und manchmal ist ein ungewöhnlicher Weg genau der richtige, um gesehen zu werden.

Flirten ohne Filter – geht das auch bei uns?

Ein weißer Mann und eine Schwarze Frau schauen sich lächelnd an. Du brauchst keinen Lovespoon, um jemanden zu beeindrucken. Ein handgeschriebener Zettel kann mehr erzählen als jeder Chat. Ein kleiner Insider-Witz, ein geteiltes Lied oder ein echtes Kompliment – echte Botschaften brauchen keine Show. Und wenn dadurch das erste Gespräch nicht auf Anhieb klappt – auch okay. Der nächste Schritt ist nicht immer romantisch spektakulär, aber er ist ehrlich. Authentisch sein heißt auch: Wagnis zeigen, ohne große Bühne.

Echte Liebe kennt keine Grenzen – und keinen Preis

Eine Person sitzt mit einem Smartphone unter Polarlichtern Ob in Korea mit Figuren am 11. November, in Südafrika mit Häuschen oder in Island mit futuristischer App – am Ende zählt: Menschen verbinden sich. Bei Finya glauben wir daran: echte Profile zählen, keine gekauften Likes. Hier gibt’s keine Paywall, keinen Zwang. Nur Nähe, Mut und Geschichten, die ohne Barrieren wachsen können. Und vielleicht wird dein nächstes Date ein bisschen kurios – aber genau das ist doch die Magie daran. Denn echte Liebe? Die ist einfach echt. Für alle. Kostenlos. Grenzenlos.
Drei Fakten zu Finya
* laut DEUTSCHLAND TEST, FOCUS Ausgabe 30/22
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